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Erneuerbares Plastik, klimaneutraler, nachhaltiger, besser? Stimmt das?

NIVEA/Beiersdorf bezeichnet die neue Gesichtspflegeserie als „klimaneutralisierte Produkte“ mit einer „nachhaltigen Verpackungsinnovation“ auf Basis „erneuerbaren Kunststoffs“.

Aber was heißt das?

Die neuen Cremedosen bestehen weiterhin aus Polypropylen (PP), einem weit verbreiteten Kunststoff. Für ihn gelten weitestgehend die gleichen Vor- und Nachteile bei der Produktion, Nutzung und dem Recycling, wie für klassisches Plastik auch.

Einziger Unterschied: Dieser Kunststoff wird nicht aus fossilem Rohöl hergestellt, sondern aus Tallöl, einem Harz-Nebenprodukt der Holzindustrie.

Damit besteht dieser neue Kunststoff also im Prinzip aus nachwachsenden Rohstoffen. Das spart tatsächlich CO2, vor allem, da Beiersdorf für die bessere Bilanzierung Aufforstungsprojekte unterstützt. Darüber hinaus werden keine fossilen Rohstoffe mehr benötigt, was den Wandel von fossil- zu regenerativen Stoffen unterstützt.

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Bei der Bewertung dieser neuen Lösung muss man aber beachten, dass für diese Einweg-Plastikverpackungen alle anderen Nachteile und Probleme weiterhin gelten: Sie werden weltweit kaum recycelt, landen ggf. in der problematischen Verbrennung oder auf Deponien und zerfallen über Jahrzehnte und Jahrhunderte zu Mikroplastik. Sie können heute auch nicht erneut befüllt werden und die Verantwortung für die Entsorgung verbleibt bei den Verbraucher:innen.

Last but not least ist die Markteinführung dieser neuen Serie mit einer gigantischen „grünen“ Marketingkampagne sowie den entsprechenden Kennzeichnungen auf den Verpackungen verbunden.

Unser Fazit: Ein bisschen besser ja; Innovation, wie wir sie uns vorstellen würden, nein. Wir denken, diese neue Serie ist vor allem vorteilhafter für den Hersteller und dessen Marketing, aber nur geringfügig besser für die Umwelt.