Das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum) hat die Top 10 der sich am stärksten entwickelnden Technologien (Emerging Technologies) 2019 vorgestellt.

Ein internationales Komitee aus führenden Technologieexperten hat in einem intensiven Prozess die wichtigsten Themen und Fortschritte ermittelt. Das Gremium bewertete Dutzende von Vorschlägen nach einer Reihe von komplexen Kriterien, darunter bspw. Veränderungspotenzial, Entwicklungsstadium, usw. Die Ergebnisse wurden in einem Zusammenfassung veröffentlicht, der auch denk Link zum gesamten ausführlichen Report enthält.

Auf Platz Eins: Biokunststoffe

Biologisch abbaubare Kunststoffe können das Problem der Umweltverschmutzung mit Plastik lindern und tragen zum Ziel einer zirkulären Kunststoffwirtschaft bei, in der Kunststoffe aus Biomasse gewonnen und wieder in Biomasse umgewandelt werden.

Den derzeit verfügbaren Rohstoffen und den daraus gewonnenen Biokunststoffen fehlt es allerdings vor allem an mechanischer Festigkeit und anderen Eigenschaften, die man von petrobasierten Kunststoffen kennt. Jüngste Durchbrüche bei der Herstellung von Kunststoffen aus Cellulose oder Lignin (der Trockenmasse in Pflanzen) versprechen, diese Nachteile zu überwinden.

Cellulose, das am häufigsten vorkommende organische Polymer auf der Erde, ist einer der derzeit vielversprechendsten Rohstoffe für Biokunststoff. Forschungsunternehmen und Startups entwickeln bereits entsprechende abbaubare Kunststoffgranulate. In der Breite einsatzfähig sind diese Stoffe jedoch noch nicht, vor allem da sie in der Verarbeitung noch zu viel Land, Wasser, Energie und Aufwand benötigen. Nicht nur bei der Produktion der neuen Stoffe, sonder auch bei deren späterem Abbau.

Dennoch sind die neuen Verfahren zur Herstellung von biologisch abbaubaren Kunststoffen ein gutes und bedeutsames Beispiel dafür, wie neue Stoffe, natürliche Lösungsmittel und effektivere Biokatalysatoren dazu beitragen können, in einer Großindustrie eine entsprechende grüne Kreislaufwirtschaft aus Biokunststoffen aufzubauen. (Quellen: World Economic Forum)