Bild: Friends of Glas

Die Hälfte der Verbraucher kauft mehr Produkte in Glasverpackungen als im Jahr 2016. 8 von 10 Deutschen würden Glas als bestes Verpackungsmaterial weiterempfehlen.

Kaufentscheidungen werden zunehmend durch Recyclingfähigkeit und Umweltfragen beeinflusst.

„Close the Glass Loop“-Akteure treffen sich heute, um zu diskutieren, wie Glassammlung und Glasrecycling weiter verbessert werden können.

Während Industrie, Unternehmen und Politiker sich zu Initiativen wie dem European Green Deal und UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung bekennen, unternehmen auch immer mehr Verbraucher in ganz Europa Schritte, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Neueste Daten aus der Glasindustrie zeigen, dass das Bewusstsein für Recycling und Umweltauswirkungen zunehmend die täglichen Kaufentscheidungen beeinflusst.

Verbraucher kaufen mehr Glas als je zuvor: Das zeigt eine unabhängige Umfrage unter 10.000 Verbrauchern in 13 europäischen Ländern, die von den Friends of Glass und dem Europäischen Behälterglasverband (FEVE) in Auftrag gegeben wurde. Im Vergleich zum Jahr 2016 entscheidet sich heute mehr als die Hälfte der europäischen Verbraucher für mehr Produkte in Glasverpackungen, auch in Deutschland ist es mit 48 % fast jeder Zweite. Gleichzeitig würden 8 von 10 Deutschen Glas als bestes Verpackungsmaterial an Freunde und Familie weiterempfehlen; das entspricht einem Anstieg von 6 % gegenüber 2016.

Diese Ergebnisse sind auf das wachsende Bewusstsein für die hohe Recyclingfähigkeit von Glas sowie seine Umweltverträglichkeit zurückzuführen. Glas ist zu 100 % recyclingfähig, wird fast ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen (Sand, Soda, Kalk) hergestellt und kann im geschlossenen Kreislauf unendlich oft wiederverwertet werden – was recyceltes Glas zum wichtigsten Rohstoff für die Neuproduktion von Glasverpackungen macht. Tatsächlich entscheiden sich 2 von 5 Verbrauchern bewusst für Glas gegenüber anderen Verpackungsmaterialien, weil sie es für recyclingfähiger halten.

 

Nachhaltigkeit zählt für Verbraucher

Laut der Umfrage werden Umweltauswirkungen als wichtiges Entscheidungskriterium beim Einkauf von Lebensmitteln und Getränken gesehen. Die Mehrheit der Verbraucher (3 von 4) ist „sehr besorgt“ über die Vermüllung durch Lebensmittelverpackungen – 35 % der Befragten geben dies als wichtigste Überlegung an, in Deutschland sind es sogar 46 %. Gleichzeitig hat die Mehrheit (46 %) der Europäer ihren Verbrauch von Plastik signifikant verringert, um eine Vermüllung der Umwelt zu vermeiden.

Glas gilt durchweg als das umweltfreundlichste Verpackungsmaterial. Das gilt insbesondere in Bezug auf die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung (von 43 % der europäischen und 47 % der deutschen Befragten als Klassenbester bewertet), Verpackungsabfällen (43 % der europäischen und 44 % der deutschen Befragten) und Klimaauswirkungen (48 % der europäischen und deutschen Befragten). Die Ergebnisse zeigen zudem, dass die große Mehrheit der Verbraucher ihre Glasverpackungen recycelt: 84 % der Europäer sammeln Glas separat, wobei 8 von 10 korrekterweise Verschlüsse und Deckel getrennt entsorgen. Der lokale Altglascontainer wird von den meisten Verbrauchern quer durch Europa als die bequemste Methode gesehen, Altglas zu entsorgen.

 

Ein Schritt in die richtige Richtung für mehr Kreislaufwirtschaft

All diese Zahlen sind ein Schritt in die richtige Richtung für eine Kreislaufwirtschaft in Europa und zur Erreichung von wichtigen Nachhaltigkeitszielen, wie z. B. eine Glasrecyclingquote von 70 % bis 2025 und 75 % bis 2030 in jedem europäischen Land. Zu diesem Zweck ruft die Glasindustrie aktuell die europäische Industrieplattform „Close the Glass Loop“ ins Leben. Industrie und Kommunen engagieren sich gemeinsam, um die Glassammlung und das Glasrecycling weiter zu verbessern. Zeitgleich zur Veröffentlichung der Umfrageergebnisse erörtern die Interessenvertreter von „Close the Glass Loop“ im Rahmen einer Online-Konferenz, wie dieses Ziel entlang der gesamten Wertschöpfungskette umgesetzt werden kann.

Auch auf dem Weg zur Klimaneutralität macht die Branche große Fortschritte: Zum ersten Mal überhaupt haben sich viele europäische Behälterglashersteller zusammengeschlossen, um die „Schmelzwanne der Zukunft“ zu bauen – die weltweit erste große Hybrid-Elektro-Schmelzwanne, die zu 80 % mit Ökostrom betrieben wird. Sie soll die derzeitigen fossilen Energieträger ersetzen und die CO2-Emissionen um 50 % senken. Die Glaswanne soll bis zum Jahr 2022 in Betrieb gehen und wird in der Lage sein, alle Arten von Glas zusammen mit Recyclingglas zu schmelzen – und damit die CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren.

Dr. Johann Overath, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Glasindustrie e.V. und Sprecher der Friends of Glass in Deutschland, sagt: „Es ist ermutigend zu sehen, dass nicht nur das Glasrecycling in ganz Europa mit einer Sammelquote von 76 % auf dem Vormarsch ist, sondern dass die Vorteile auch bei den Verbrauchern ankommen. Unser Anspruch ist es, sowohl eine Sammelquote von 90 % in Europa bis zum Jahr 2030 als auch ein vollständiges Recycling der gesammelten Glasverpackungen zu erreichen. Daher wollen wir Menschen dazu bewegen, noch mehr und besser zu recyceln. Am Ende profitieren wir alle davon! Deshalb: Schließt euch unserem Ziel an, sammelt jede einzelne Glasverpackung und recycelt sie. Das ist ganz einfach, wird einen enormen Einfluss auf unseren Planeten haben und für zukünftige Generationen einen großen Unterschied machen.“

Weitere Informationen zu den Ergebnissen dieser europäischen Umfrage finden Sie unter news.friendsofglass.com.

Quelle: FEVE