Immer mehr Unverpackt-Läden in Deutschland müssen schließen.

Gut sortierte Geschäfte mit nachhaltigen und fairen Produkten und enormem Engagement im Kampf gegen die Klimakrise und Plastikflut stehen vor der Insolvenz.

Das Problem: Mit der Corona-Pandemie hat sich das Kaufverhalten verändert. Die Mehrzahl der Menschen wählt eher einen großen Supermarkt, in dem alles in einem Einkauf erledigt werden kann, als mehrere kleine Läden aufzusuchen. Außerdem bleibt das Online-Shopping auch nach der Wiedereröffnung der Geschäfte sehr beliebt.

Zwar wählten die Käufer:innen vermehrt regionale und fair gehandelte Produkte und achteten mehr auf Nachhaltigkeit, dennoch reichte diese Veränderung anscheinend nicht aus, um einen Großteil der Unverpackt-Läden zu retten (Daten HDE Konsummonitor Corona 2021).

Seit mehr als 8 Wochen reise ich (Franziska) durch Georgien und mir ist sehr positiv aufgefallen: In jedem Supermarkt gibt es die Möglichkeit, unverpackte Lebensmittel einzukaufen.

Das Sortiment reicht von Mehl, über Zucker, Pasta und Reis bis hin zu Trockenobst, Nüssen und Süßwaren. Je größer der Supermarkt, desto größer das Sortiment an unverpackten Lebensmitteln.

Zusätzlich werden die unverpackten Lebensmittel oft als die günstigste Wahl beworben, sodass es noch attraktiver wird, sich für die losen Artikel zu entscheiden, als die abgepackten.

 

unverpackt preiswert

 

Selbstverständlich sind diese Produkte nicht in demeter-Qualität verfügbar, aber für die finanziell schwächeren Schichten wird unverpackt einkaufen erschwinglich und für alle anderen bequem und leicht zugänglich gemacht.

Nun fragen wir uns: Wäre dieses Konzept der Integration unverpackter Lebensmittel im Supermarkt nicht eine Möglichkeit, Konsument:innen wieder mehr zu motivieren, verpackungsfrei einzukaufen? Und könnten nicht durch eine Kooperation großer Supermarktketten mit Unverpackt-Läden eben diese unterstützt und vor der Insolvenz gerettet werden?