Bild: traceless

Das Hamburger Startup traceless materials entwickelt eine kompostierbare Alternative zu Plastik aus Getreideresten.

Die innovative und zum Patent angemeldete Technologie der beiden Gründerinnen Anne Lamp und Johanna Baare ermöglicht es erstmals, aus pflanzlichen Reststoffen der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion eine leistungsfähige Kunststoffalternative herzustellen, die vollständig biozirkulär und ganzheitlich nachhaltig ist.

Qualitativ kann das von traceless entwickelte Material bereits mit konventionellem Kunststoff mithalten und wird auf industriellem Produktionsniveau auch preislich mit Neukunststoffen in der EU konkurrieren können.

 

traceless products
Bild: traceless

 

Das Unternehmen produziert traceless als Basismaterial in Form eines Granulats. Dieses Granulat kann von der kunststoffverarbeitenden Industrie mit bestehenden Fertigungsprozessen zu flexiblen Folien, Formteilen, Beschichtungs- und Klebstoffanwendungen weiterverarbeitet werden. traceless ist für eine Vielzahl von Produkten geeignet: von festen und flexiblen Verpackungen und Folien über notwendige Einwegartikel bis hin zu Produkten mit hohem Abrieb. Zudem kann eine Beschichtungsflüssigkeit aus dem Material gefertigt werden, mit der andere Materialien geklebt oder mit einer Barriereschicht ausgestattet werden können.

traceless ist unter natürlichen Bedingungen kompostierbar, beispielsweise auf dem Heimkompost. Obwohl das Material biobasiert ist, steht es dank der Nutzung pflanzlicher Reststoffe der Agrarindustrie nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion, und verursacht keine Landnutzungsänderungen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffen und Biokunststoffen enthalten weder Produktionsprozess noch Produkt giftige Chemikalien.

 

traceless
Bild: traceless

 

Weiterhin ist das Material klimafreundlich: Die Herstellung und Entsorgung von traceless verursacht bis zu 87% weniger CO2-Emissionen als Neukunststoff. Da das neuartige Material auf natürlichen Polymeren basiert, ist es 100% plastikfrei und fällt nicht unter die EU-Kunststoffrichtlinie.

Das stetig wachsende Team aus aktuell 22 Mitarbeitenden hat eine erste Pilotanlage zur Materialproduktion errichtet. Parallel werden erste Produktanwendungen aus traceless Material entwickelt, unter anderem arbeitet das Team an Pilotprodukten in Kooperation mit dem Onlinehändler OTTO und dem Luftfahrtkonzern Lufthansa.

Fazit: Die Plastikalternative von traceless ist ein modernes Hightech-Produkt, das sowohl die Industrie revolutionieren als auch den Umweltschutz deutlich verbessern kann.
Zusammen mit vielen anderen Alternativen zu konventionellem Plastik ist die größte Behinderung solcher Innovationen die traditionelle Kunststoffindustrie selbst, die weder willens noch in der Lage ist, ihre eigenen Materialien und Produkte zu transformieren. Der Generationswechsel ist dringend erforderlich.

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