Foto: Circleback
Startup-Unternehmen Circleback entwickelt Pfandsystem für Plastikverpackungen aus dem Badezimmer.
Wusstet ihr, dass nur rund 8% der im Gelben Sack gesammelten Kunststoffe zu neuen, gleichwertigen Verpackungen recycelt werden? (Heinrich-Böll-Stiftung, Stand 2019)
Die Recyclingquote von Plastikverpackungen liegt aktuell global bei 14%, wobei es sich überwiegend um Downcycling zu minderwertigen Produkten handelt. 40% des Plastiks enden auf Mülldeponien und 14% gehen in Verbrennungsanlagen. Die restlichen 32% landen in der Umwelt, auf Mülldeponien, in den Meeren und anderen Gewässern, oder werden unkontrolliert verbrannt.
Da die meisten Kunststoffe im Gelben Sack stark verunreinigt sind und die Reinigung zu aufwendig ist, wird der meiste kostbare Kunststoff aus dem Gelben Sack weiterhin verbrannt. Gleichzeitig werden viele Unternehmen durch gesellschaftlichen und auch politischen Druck gezwungen, mehr Rezyklate – also recyceltes Plastik – zu verwenden, als sie derzeit beschaffen können. Die Nachfrage nach Rezyklaten auf dem Markt übertrifft das Angebot in 2025 voraussichtlich um 45% (Studie von McKinsey).
Diesem Missverhältnis soll nun das Pfandsystem des Startup-Unternehmen Circleback entgegenwirken.
Ähnlich wie bei Getränkeflaschen sollen nun Kunststoffverpackungen aus dem Kosmetik- und Körperpflegebereich in einem Pfandautomaten abgegeben werden können. Partnerunternehmen von Circleback bekommen so ihr eigenes Plastik zurück und zahlen für das Einsammeln und Recyceln ihrer Verpackungen eine Gebühr an das Startup. Der Verbraucher wiederum bekommt durch jede im Pfandautomaten abgegebene Kunststoffverpackung eine Vergütung von bis zu 20 Cent auf der Circleback-App.
„Plastikverpackungen sind ein wertvoller Rohstoff, der bislang nur zu einem Bruchteil genutzt wird. Wir wollen allen Verbraucher:innen die Möglichkeit geben, echte Kreislaufwirtschaft zu unterstützen“ so Brett Dickey, Gründer von Circleback.
Foto: Circleback (Gründerteam Brett Dickey (l.), Doris Schoger, Kimani Michalke)
Circleback hat sich das Ziel gesetzt, über 100.000 Tonnen Plastik jährlich in höchster Qualität zu recyceln und eine Recyclingquote von 90% zu erreichen.
Der erste Pfandautomat des Unternehmens wird in Kürze in Berlin am Alexanderplatz in die Pilotphase gehen. Abgegeben werden können dann dort Shampoo-Flaschen, sowie Creme- und Zahnpastatuben. Sieben Partnermarken sind bereits bei der Pilotphase mit von der Partie: catrice, essence, Dr. Bronner’s , Guhl, i+m, Kneipp und Primavera.
Fazit: Sollte dieses Pilotprojekt Erfolg zeigen, wird es einen weiteren wichtigen Beitrag zu einer vollständig nachhaltigen Kreislaufwirtschaft leisten.
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