Der Marktcheck von Verbraucherzentralen und Verbraucherverbänden zeigt, wie weit Discounter und Supermärkte von der Mehrwegquote entfernt sind.

Die Verbraucherschützer untersuchten den Mehrweganteil in 31 Discountern und Supermärkten in Brandenburg, Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Hamburg.

Die Ergebnisse:

  • Die Discounter Aldi und Lidl boten gar keine Mehrwegflaschen mehr an. Der Händler Netto Marken-Discount schaffte mit einem Mehrweganteil von 35 Prozent gerade einmal die Hälfte der gesetzlichen Quote.
  • Auch Supermärkte (ohne Biomärkte) erreichten die Quote nicht. Der Mehrweganteil lag bei Rewe im Schnitt bei 35 Prozent. Edeka kam auf eine Mehrwegquote von 21 Prozent.
  • Bioläden hatten den höchsten Mehrweganteil: Mit einer Quote von 57 Prozent kamen sie der Vorgabe am nächsten.
  • Zwischen 28 und 58 Prozent der Regalmeter wurden zudem durch Getränke gefüllt, die von der Pfandpflicht ausgenommen sind. Dazu zählen etwa Säfte, Milchmischgetränke, Wein oder alkoholhaltige Mischgetränke. Gibt es für eine Verpackung keine Pfandpflicht, werden die Getränke fast ausschließlich in Einwegverpackungen angeboten.

Dieser aktuelle bundesweite, nicht-repräsentativer Marktcheck von Verbraucherzentralen und Verbraucherverbänden zeigt, dass das Gesetz nicht entsprechend greift.

 

Verbraucherzentrale Mehrwegquoten

 

Anfang des Jahres trat das Verpackungsgesetz in Kraft, das eine Mehrwegquote im Einzelhandel von mindestens 70 Prozent bei Getränkeverpackungen als Ziel nennt. Eine neue verpflichtende Kennzeichnung am Regal soll Verbraucher zudem besser informieren, ob es sich bei Pfandverpackungen um Einweg oder Mehrweg handelt. Denn Pfand bedeutet immer seltener, dass der Behälter mehrmals aufgefüllt wird, also eine Mehrwegverpackung ist.

Mehrwegverpackungen für Getränke wie Limonadenflaschen aus Glas oder PET verschwinden seit Jahren zunehmend aus den Supermarktregalen.

Weiterführende Informationen bei der Verbraucherzentrale Hamburg.

Die Meldung stammt von der Verbraucherzentrale Hamburg und gibt den Stand der Dinge zum Zeitpunkt der Veröffentlichung am 08.11.2019 wieder.