Die jüngsten Recherchen des NDR decken auf, dass die europäische Plastikindustrie ihre selbst gesteckten Recyclingziele für 2025 weit verfehlen wird.

Anstatt der angekündigten 1,2 Millionen Tonnen neuer Kunststoffe aus chemischem Recycling werden voraussichtlich weniger als 100.000 Tonnen erreicht. Dieses Defizit stellt nicht nur die Glaubwürdigkeit der Branche infrage, sondern gefährdet auch deren Klimaneutralitätsziele bis 2050. 

Ein zentrales Problem liegt in der technischen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit des chemischen Recyclings. Hohe Kosten, technologische Rückschritte und die mangelnde Nachfrage nach recyceltem Material erschweren den Fortschritt erheblich. Zudem ist die Qualität des durch chemisches Recycling gewonnenen Öls oft unzureichend für die Herstellung neuer Kunststoffe.

Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit, den Fokus auf die Reduktion der Plastikproduktion und den Ausbau des mechanischen Recyclings zu legen. Der Dokumentarfilm “Die Recyclinglüge” aus dem Jahr 2022 beleuchtet kritisch die Herausforderungen und Fehlinformationen rund um das Thema Plastikrecycling und zeigt auf, dass ohne eine drastische Verringerung der Plastikproduktion das Müllproblem nicht nachhaltig gelöst werden kann.

Wir fordern Unternehmen sowie Verbraucher:innen auf, Verantwortung zu übernehmen. Es ist an der Zeit, nachhaltige Alternativen zu fördern und den Verbrauch von Einwegplastik drastisch zu reduzieren. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Umweltbelastung durch Plastik effektiv verringern und eine lebenswerte Zukunft sichern.

Quelle: Tagesschau