Nach Angaben der Weltbank produziert jede Bewohner:in Bangkoks am Tag 1,5 kg Müll, Tendenz steigend. Alleine 20% davon sind Plastiktüten.

Zwar gibt es mittlerweile in vielen asiatischen Städten eine einigermaßen funktionierende Müllabfuhr. Aber oft wird der Müll nur aus den besseren Gegenden abgeholt.

Es sind aber nicht allein die Einheimischen, die den Müll verursachen. Die vielen Millionen Urlauber pro Jahr tragen ebenso wie die Dauergäste dazu bei, dass Städte und Strände nicht mehr sauber sind.

Nach Angaben der Regierung wurden in Thailand innerhalb der letzten 10 Jahre jährlich ca. 2 Mio. Tonnen Kunststoffabfälle erzeugt, aber nur weniger als 25% ordnungsgemäß gesammelt und geringfügig recycelt. Der Rest landet überall.

Bereits 2019 verabschiedete das thailändische Kabinett die sogenannte „Roadmap on Plastic Waste Management“ (RPWM). Darin wurde unter anderem beschlossen, sieben verschiedene Arten von Einwegkunststoffen zu verbieten, sowie alle Haushaltsabfälle aus Plastik bis 2030 vollständig zu recyceln. Auch will das Land ab 2025 kaum noch Plastikmüll importieren.

Aber seit die Corona-Pandemie Thailand im Jahr 2020 traf, haben Bemühungen, die Plastikverschmutzung zu reduzieren, deutlich abgenommen. Laut der Abteilung für Umweltschutz des thailändischen Kabinetts hat sich die Menge an Kunststoffabfällen seit der Pandemie um 40% erhöht. Es wird verpackt, was verpackt werden kann. (Bild: Bangkok, April 2023)

Gedankenlose Umweltverschmutzung ist in der Kultur ganz Asiens eine Schwachstelle. Aufwändige Verpackungen sind ein Teil des thailändischen Einkaufserlebnisses, das der Journalist Anon Nakornthab mit den Worten „kaufe zehn Brötchen, kriege elf Tüten“ einst kritisch beschrieben hat.

Fazit: Plastikverschmutzung ist kein deutsches, sondern ein internationales Problem. Deshalb ist es nach wie vor richtig, an jedem Punkt der Erde den Umgang mit Plastik zu überdenken und zu verändern.