Waschmittel können aus allerlei Gründen ein Problem für die Umwelt sein; flüssige Kunststoffe, sogenannte lösliche synthetische Polymere, sind nur eines davon.

Auch Aufheller, Duftstoffe und zusätzliche Fleckenentferner sind oft schwer abbaubar oder können Allergien verursachen. Öko-Test hat 26 gängige Vollwaschmittel getestet.

80% der getesteten Waschmittel erhielten synthetische Kunststoffe.

Hersteller gaben an, die Polymere seien ua. notwendig, um Schaum zu reduzieren, die Waschleistung zu erhöhen oder die Lösbarkeit zu verbessern, so Öko-Test. Jedoch kommen 5 der getesteten Waschmittel ohne diese Kunststoffe aus; ganz ohne Einschränkungen beim Waschergebnis. Alle Infos in der Öko-Test Ausgabe 9/2019.

Die Produktion von Polymeren, die als Wirk- und Hilfsstoffe für Kosmetik-, Wasch-, Pflege- und Reinigungsprodukte (WPR-Produkte) in Deutschland eingesetzt werden, schätzte das Fraunhofer Institut im September 2018 auf ca. 50.000 Tonnen pro Jahr. Diese Polymere dienen vor allem der Enthärtung, Vermeidung von Vergrauung, Schmutzabweisung oder Viskositätseinstellung sowie zur Beschichtung von Oberflächen.

Flüssige Polymere übertreffen mengenmäßig das klassische Mikroplastik um das ca. 47-fache.
Flüssige synthetische Kunststoffe sollten in die Betrachtung der Gesamtproblematik beim Plastik mit einbezogen werden.

Die meisten dieser Polymere sind nicht registrierungspflichtig. Sie sind auf den Verpackungen oft auch nicht für Verbraucher*innen erkennbar. In vielen diesbezüglichen Gesetzen und Verordnungen werden die mit Polymeren verbundenen Umweltgefahren nicht aktiv adressiert. (Fraunhofer Institut, 09/2018)

Wir denken: Flüssige Kunststoffe haben in Waschmitteln nichts zu suchen; und wenn sie doch enthalten sind, muss das mindestens auf den Verpackungen deutlich angegeben werden. Zudem müssen die Umweltauswirkungen besser erforscht werden und flüssige Polymere sollten unter die REACH-Regulierung fallen, wie andere chemische Stoffe auch.