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Plastikhersteller entwickelt unschädlichen Kunststoff für Golfer.

In Deutschland gibt es ca. 750.000 registrierte Golfspieler:innen. Wenn jede:r im Monat zwei neue Golf-Tees für den Abschlag nutzt, sind das 1,5 Mio. Tees pro Monat, bzw. mehr als 18 Mio. Tees pro Jahr. Mindestens. Heutzutage sind sie alle aus Plastik, seltener aus Metall oder Holz.

Die Wuppertaler periplast GmbH hat jetzt für Produkte wie Golf-Tees ein möglicherweise revolutionäres Material entwickelt: Der Periamyl genannte Kunststoff auf Maisstärke-Basis ist biobasiert, belastbar, einfach verarbeitbar, wasserlöslich und kompostierbar.

In Periamyl sind keine fossilen Mineralöle und keine synthetisierten Polymere enthalten. Es ist ein thermoplastisches Naturmaterial auf Basis von Stärke. Zur Herstellung werden ausschließlich nachwachsende Rohstoffe verwendet – biologisch abbaubar, heimkompostierbar und wasserlöslich.

Verarbeitet werden kann der Kunststoff auf allen Spritzgießmaschinen und auch auf Freeformern. Durch Einfärbung, Bedruckung oder unterschiedliche Oberflächenbeschichtung- bspw. mit Schellack oder hauchdünner Keramik – kann das Material für verschiedene Anwendungszwecke optimiert werden, ohne seine umweltschonenden Eigenschaften zu verlieren.

 

Periplast BiokunststoffBild: periplast

„Unser Werkstoff eignet sich daher besonders gut als Plastikersatz für Einwegprodukte mit kurzer Nutzungsdauer“, erklärt Andrej Piatkowski, Marketing Manager bei periplast.

Periamyl ist wasserlöslich. Der Zersetzungsprozess beginnt in Verbindung mit Wasser bereits nach wenigen Stunden. Das heißt, das Material kann bspw. für Eislöffel oder Besteck sowie verschiedene Halterungen (bspw. Golf-Tees) eine kurze Zeit lang ohne Einschränkungen und hochfunktional benutzt werden, richtet aber in der Umwelt keinerlei Schaden an und zerfällt innerhalb von wenigen Tagen ungiftig und rückstandslos. Damit ist das Material PLA im entscheidenden Punkt überlegen.

„Die mechanische Stabilität ist zwar geringer als bei herkömmlichen Kunststoffen, aber ausreichend beispielsweise für Verpackungen oder Einwegbesteck. Alle Produkte sind vollständig biologisch abbaubar. Eine Pommesgabel muss ja auch nicht 300 Jahre halten“, sagt Dr. Timo Porsch, Geschäftführer von periplast.

Fazit: Vor allem dann, wenn umweltnah Einwegprodukte eingesetzt werden, müssen diese ungefährlich für die Umwelt, aber trotzdem funktional sein. Periamyl ist ein wichtiger Schritt für viele Einsatzzwecke.