Bild: nur-auf-wunsch.de

Berge von Papier und Plastik, aufwändig produziert, mit Mühe verteilt und achtlos entsorgt. Jedes Jahr landen ca. 1,2 Milliarden Kilogramm Reklame in unseren Briefkästen, die von der Mehrheit der Bevölkerung nicht gewollt werden.

Zusätzlich hat die Werbepost laut Justus-Liebig Universität Gießen einen riesigen ökologischen Fußabdruck: Für ihre Produktion werden Milliarden Liter Wasser verbraucht, Millionen Bäume gefällt und Unmengen an Energie benötigt. Viel Reklame wird zudem in Plastik eingeschweißt. Eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen.

Einer aktuellen YouGov-Studie zufolge erhalten nur 17% der Deutschen gern Briefkastenwerbung. Und trotzdem folgt das Gesetz immer noch dem Willen der werbenden Unternehmen. Es erlaubt, dass Ressourcen sinnlos verschwendet werden.
Woche für Woche.

Papier, und damit eben auch die Werbepost, wird aus Holz gemacht. Berechnungen der Justus-Liebig Universität Gießen gehen davon aus, dass für die jährlich verteilte Werbepost das Holz von ca. 1,8 Millionen Bäumen benötigt wird. Das sind 54 Kilogramm Holz pro Briefkasten.

Zerstörte Ökosyteme

Wenn man bedenkt, dass eine der größten Ursachen für die Abholzung von Wäldern die Papierproduktion ist, ist es schockierend, wie sorglos mit dem Rohstoff Holz umgegangen wird. Laut OroVerde war Deutschland im Jahr 2014 global gesehen der viertgrößte Papierkonsument. Das hat große Auswirkungen auf Länder, die das Holz für unseren Bedarf liefern, wie etwa Brasilien und Indonesien. Holzplantagen tragen als künstlich angelegte Monokulturen zur Umweltzerstörung bei. Sie werden zu „grünen Wüsten“, in denen fast nichts außer den angepflanzten Bäumen wächst. So werden Urwälder zu weniger artenreichen und klimaeffizienten Wirtschaftswäldern.

Gigantischer Wasserverbrauch

Die Papierproduktion ist sehr wasserintensiv. So werden für die Herstellung der Werbepost ca. 47 Milliarden Liter Wasser benötigt. Das sind ca. 1400 Liter Wasser pro Haushalt. Dazu kommen der hohe Wasserverbrauch in den Plantagen und die Abwasserbelastung, die während des Produktionsprozesses entsteht.

Platik im Papiermüll

Zudem ist die Werbung oft in Plastik eingeschweißt, wie beispielsweise Einkauf Aktuell, das Reklamebündel der Deutschen Post, das wöchentlich an bis zu 20,7 Millionen Haushalte verteilt wird. Bis zu eine Milliarde Plastiktüten landen damit Jahr für Jahr in unseren Briefkästen. Für eine sortenreine Beseitigung müssten die Tüten separat im Restmüll entsorgt werden. Das ist eine Zumutung.

Die wahren Kosten trägt die Umwelt

Die werbenden Unternehmen nehmen in Kauf, dass für die Tonne produziert wird. Der Versand von massenweise Papier- und Plastikwerbung, die von einem Großteil der Empfänger nicht gewollt werden, ist nur möglich, weil die wahren Kosten von der Umwelt getragen werden. Dahinter steckt auch, dass durch Produktplatzierungen in der Werbung Geld verdient wird.

Papier sinnvoll nutzen

Papier ist ein tolles Material, denn es lässt sich recyceln und Holz wächst nach. Trotzdem ist es unverantwortlich, Papier in so großem Stil zu verschwenden. Zum einen, weil die bunten Blätter kurz nach Erscheinen schon nicht mehr aktuell sind. Vor allem aber, weil die Mehrheit der Bevölkerung keine Werbung wünscht, sie jedoch trotzdem erhält. Mit dieser Petition können wir dafür sorgen, dass Werbung nur noch dort landet, wo sie einen Mehrwert und keine Verschwendung darstellt.

Ziel: Das sinnvolle System

Wer Werbepost erhalten möchte, bringt einen „Ich möchte Werbung“-Aufkleber an seinen Briefkasten an. Kein Aufkleber = Kein Einwurf von Werbung erlaubt. So kommt man der Mehrheit nach, die keine unadressierte Werbepost erhalten möchte.

Durch diese Umkehr des bestehenden Systems kann die Verschwendung von Papier und Plastik eingedämmt werden, ohne etwas zu verbieten. Denn Bürger*innen, die gern Werbung erhalten, können dies immer noch tun. Für den Zusteller ist es weiterhin noch einfach zu erkennen, wo Werbung eingeworfen werden darf und wo nicht.

Es bedarf einer Gesetzesänderung für Deutschland.

Die Petition zur Gesetzesänderung, Unterschriftenlisten und viele weitere Details gibt es auf der Projektseite, von der auch die oben wiedergegebenen Information stammen (Quelle: Letzte Werbung e.V.).