Geht man durch Parks, Einkaufsstraßen, Schulen oder Spielplätze, gewinnt man den Eindruck, dass die leeren Capri-Sun Beutel am häufigsten auf den Wegen, Straßen und Grünstreifen liegen.

Das ist ein großes Problem, aber nicht nur der Müll, sondern auch das Produkt selbst ist alles andere als empfehlenswert.

  1. Vor allem kleine Kinder lassen die Capri-Sun Beutel gerne mal fallen oder vergessen sie beim Spielen. Der Plastiktrinkhalm fällt dabei meistens heraus. Dessen zusätzliche Plastikfolienhalterung löst sich ebenfalls schnell vom Beutel.
  2. Die Beutel bestehen aus mehreren Schichten Plastik (Polyester und Polyethylen) und Aluminium; schwer- bis gar nicht recycelbar. Mehr als 100 Länder werden so vermüllt.
  3. Geschätzte 6 Milliarden pro Jahr produzierte Beutel ergeben mehr als 24.300 Tonnen Plastik- und Aluminiummüll; da sind Umverpackungen, Logistikmaterial und Produktionsabfälle noch nicht mit einberechnet.
  4. Der Trinkbeutel ist patentiert und vor allem ein starkes Markenzeichen des Unternehmens; mit Nachhaltigkeit hat das nur sehr wenig zu tun.
  5. Das Unternehmen behauptet, die Verpackungen seien umweltfreundlich, beruft sich auf Ökobilanzen und vergleicht das Gewicht der Plastikbeutel mit Glas; wir halten alle diese Angaben für irreführend. Richtig ist, dass Capri-Sun Beutel und die Trinkhalme nicht bis schwer recycelbare Einwegverpackungen für kurzen Gebrauch sind, die in der Umwelt über hunderte von Jahren Schäden anrichten können.
  6. Viel Verpackung für wenig Inhalt: 200ml sind im klassischen Standardbeutel der Capri-Sun Orange. Nur etwa ein Esslöffel (14ml) ist tatsächlich Orangensaft (aus Konzentrat); der Rest sind Wasser, Zucker, Zitrone und Aromen.
  7. Ein Beutel Capri-Sun Orange enthält mehr als 6 Würfel Zucker (19g); soviel wie Cola. Gesundheitlich bedenklich, vor allem für Kinder.
  8. Man sieht nicht, was drin ist. Gelangen Luft oder Fremdstoffe in die Verpackung, kann sich schnell unbemerkt Schimmel im Inneren bilden. Luftlöcher können mikroskopisch klein und nicht erkennbar sein.
  9. Das Unternehmen arbeitet auf Druck der EU-Plastikverordnung nun an einem Trinkhalm aus Papier; und schöpft die zeitliche Übergangsfrist maximal aus. Bis 2025 will man eine vollständig recycelbare Verpackung entwickeln.
  10. Die Standbeutel von Capri-Sun sind vom Pfand ausgenommen, genauso wie Getränkekartons (bspw. TetraPak). Beides müsste mindestens sofort bepfandet oder am besten gleich verboten werden.

Unser Fazit: Vor allem Eltern kaufen die Capri-Sun Getränke gern für den Nachwuchs; die Beutel sind robust, auffällig und der Inhalt schmeckt allen Kindern. Selbst Restaurants bieten Capri-Sun oft sogar fürs „Kinder-Menü“ an. Dabei gibt es keinerlei gute Gründe dafür, die Nachteile überwiegen. Die Lösung ist simpel: Capri-Sun am besten einfach weglassen. (Angaben mit Material von VZHH, Cleanup Network, Utopia, Capri-Sun)