(Bild: Werner & Mertz)

Das Unternehmen Werner & Mertz, das unter anderem hinter der Marke Frosch steht, hat den Deutschen Umweltpreis 2019 gewonnen.

Der Geschäftsführer des Unternehmens, Reinhard Schneider, leitet das Unternehmen seit dem Jahr 2000. Er hat Nachhaltigkeitsmanagement zur Chefsache gemacht und seitdem konsequent umgesetzt.

„Er hat konsequent ökologische Produkte in einem Massenmarkt mehrheitsfähig gemacht, lebt Nachhaltigkeit in allen unternehmerischen Entscheidungen und sichert sich so das Vertrauen der Verbraucher.“

– Mit diesen Worten würdigte heute Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Verleihung des Deutschen Umweltpreises 2019.

Reinhard Schneider, geschäftsführender Gesellschafter Werner & Mertz GmbH. Foto: Werner & MertzReinhard Schneider, geschäftsführender Gesellschafter Werner & Mertz GmbH. Foto: Werner & Mertz

 

Einsatz hochwertiger Recyclingkunststoffe schont Klima

Trotz um bis zu 20 Prozent erhöhter Produktionskosten des recycelten Plastiks habe Schneider 2012 eine Rezyklat-Initiative ins Leben gerufen mit Partnern aus Industrie, Handel und Nichtregierungsorganisationen.
Damit schuf Schneider eine der größten Rezyklat-Flaschen-Fertigungen der Welt. Da Kunststoff-Rezyklate aus der Gelben Sack-Sammlung aber rund 20 Prozent teurer seien als Plastik aus Rohöl, rentierten sich teure Aufbereitungsmaschinen langfristig nur bei entsprechender Auslastung.

Anmerkung von uns: Auch wenn Werner & Mertz einer der Vorreiter des Recyclings und einer der Pioniere der sogenannten Circular Economy ist, verwendet das Unternehmen eben nach wie vor große Mengen nicht-abbaubare Kunststoffe; allerdings eben vorwiegend und in Teilen sogar zu 100% aus recyceltem Plastik. Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch von diesem Produkten nur wenige erneut im echten Recycling landen; wie andere Kunststoffverpackungen eben auch.

Der Umweltpreis wird an Personen oder Unternehmen vergeben, die eine Vorbildfunktion haben und deren Leistungen zum Nachahmen anregen sollen. Obwohl wir die Produkte des Unternehmens – darunter vor allem aus der Frosch Markenserie – aus ökologischer Sicht schätzen, sind wir uns uns unklar, ob der umfangreiche Einsatz von Plastik – recycelt oder nicht – tatsächlich als vorbildlich ausgezeichnet werden sollte. Vor allem, da uns die Alternativen bei diesem Unternehmen fehlen.

Allerdings werden wir nicht-abbaubare Kunststoffe nicht kurzfristig ersetzen können; auch wenn es keine Zukunftsstrategie ist, so ist Recycling heute doch notwendig und angesichts der schlechten Effektivität dringend verbesserungswürdig. Auf diesem Hintergrund ist das Engagement des Unternehmens Werner & Mertz zu würdigen und als vorbildlich zu verstehen.

Vielleicht fällt Herrn Schneider ja doch noch eine Möglichkeit ein, wie er und sein Team die sehr guten Produkte auch anders an Verbraucher*innen transportieren könnten. Da hätten wir ggf. auch ein paar Vorschläge.