Die Produktion und Verwendung von bio-basierten Polymeren als Basiselement von Bio-Kunststoffen konnte sich in den letzten Jahren deutlich professionalisieren. Zudem entstehen immer differenzierte Stoffe, die für mehr Produkte oder individuellere Eigenschaften dieser genutzt werden.

Dies geht aus dem Markt- und Trendreport „Bio-based Building Blocks and Polymers – Global Capacities, Production and Trends 2018-2023“ des deutschen nova-Instituts hervor.

Mittlerweile gibt es für beinahe jede Anwendung eine bio-basierte Alternative.

Die Kapazitäten und die Produktion bio-basierter Polymere werden mit einer erwarteten kumulierten jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von etwa 4 % bis 2023 weiter ansteigen, fast so schnell wie petrochemische Polymere und konventionelle Kunststoffe, deren Produktion nach wie vor stark steigt, vor allem außerhalb Europas.

Daher bleibt der Marktanteil von bio-basierten Polymeren am gesamten Polymer- und Kunststoffmarkt weltweit derzeit nur bei konstant ca. 2%.

Plastik Produktion 1950-2017Bild: nova-insitut

 

Biobasierte Polymere bieten zwei große Vorteile, die bisher weder politisch noch von den Verbraucher*innen oder der Industrie honoriert worden sind:

1. Ersetzen fossiler Ausgangsstoffe

Biobasierte Polymere ersetzen den fossilen Kohlenstoff im Produktionsprozess durch erneuerbaren Kohlenstoff aus Biomasse.
Dies ist für eine nachhaltige, klimafreundliche Kunststoffindustrie unerlässlich und wird noch nicht politisch honoriert.

2. Biologisch abbaubar

Heute sind etwa 25% der biobasierten Polymerproduktion biologisch abbaubar (je nach Umgebung) und können daher eine Lösung für Kunststoffe sein, die nicht gesammelt werden können und in die Umwelt gelangen. Hier können sie biologisch abgebaut werden, ohne Mikrokunststoffe zurückzulassen.

Würden biobasierte Polymere als Lösung akzeptiert und ähnlich wie Biokraftstoffe staatlich gefördert werden, wären jährliche Wachstumsraten von 10-20% zu erwarten, schätzt das Nova Institut in seiner Studie.
Gleiches gilt, sobald der Ölpreis deutlich ansteigt. Basierend auf der bereits vorhandenen technischen Reife von biobasierten Polymeren können dann erhebliche Marktanteile gewonnen werden.

Europa wird voraussichtlich das höchste Wachstum im Vergleich zu anderen Regionen der Welt bei den biobasierten Polymer-Produktionskapazitäten aufweisen:

Bild: nova-institut

 

Den größten Anteil an den produzierten Bio-Polymeren haben 2018 mit 28% Consumer Goods), gefolgt vom Baugewerbe mit 21%, dem Automobil- und Transportbereich mit 19% und Verpackungsmaterialien (flexibel und starr) mit 15%, sowie Textilien (Gewebe und Vliesstoffe) mit 11%.

Für 2023 sind nach heutigem Stand keine wesentlichen Änderungen bei den Marktanteilen zu erwarten, wie man in der folgenden Grafik sehen kann.

Produktionskapazitäten Wachstum EuropaBild: nova-institut

 

Alle Daten dieses Beitrags stammen aus Veröffentlichungen des nova-instituts. Weitere Informationen und Material sowie die Möglichkeit zum Erwerb dieser und anderer Studien gibt es hier.